Anfang Januar ging es für uns in den hohen Norden Schwedens. Unser Ziel war das Lappland. Ein gigantisches Gebiet, das sich bis weit über die Grenzen von Norwegen, Finnland und Russland erstreckt, vom atlantischen Ozean bis zum weißen Meer. Ein Gebiet in dem die Temperatur von +30 Grad im Sommer auf bis zu -40 Grad(!) im Winter fällt. Die Heimat der Samen, Europas einzigem indigenen Volk.
Startpunkt dafür sollte die Minenstadt Kiruna sein, die bereits nördlich des Polarkreises liegt. Von hier aus ging es acht Tage weiter in die letzten Wildnis Nord-Europas. Von Waldhütte zu Waldhütte ohne fließend Wasser oder Strom.
Hunde, Schlitten und das Lappland
Nach der Landung in Kiruna ging es erst einmal mit dem Wagen weiter in Richtung Camp.
Da es wegen der Polarnacht schon seit 15:00 Uhr dunkel war, mussten wir uns noch bis zum nächsten Morgen gedulden, bevor wir endlich auf dem Schlitten stehen sollten. Die Zeit nutzen wir um unsere Ausrüstung beim Lager abzuholen und uns mit den anderen Teilnehmern der Tour bekannt zu machen.
Am nächsten Tag lernten wir dann endlich unsere vierbeinigen Begleiter für die nächsten Tage kennen. Das Bellen und Heulen war schon lange zu hören, noch bevor die Farm zu sehen war. Wir bekamen unsere Teams zugeteilt und hatten ein wenig Zeit, uns zu beschnuppern (was eine der Parteien durchaus wörtlich nahm) und mit dem Schlitten vertraut zu machen.
…das Lappland erwartete uns.
Leben „unplugged“
Dieser Trip sollte etwas Besonderes werden. Nicht nur verzichteten wir diesmal auf die Sonne, sondern auch auf einige Annehmlichkeiten, die unser Leben sonst so viel einfacher machen. Ein bisschen Abenteuer eben. Daher hatten wir uns ganz bewusst für die „unplugged“ Tour entschieden.
Die Hütten, in denen wir unter kamen, waren spartanisch, aber doch gemütlich eingerichtet: Gemeinschaftsraum/Esszimmer, Küche, mehrere Schlafräumen und alle lagen natürlich mitten im Nirgendwo.
Kein fließend Wasser bedeutet natürlich auch kein herkömmliches Bad. Dafür gab es aber kleine Häuschen, mit einer waschechten schwedischen Saune und ein separates Plumpsklo. Die Sauna wurde ebenfalls mit einem Holzofen beheizt. Hier konnte man sich nicht nur aufwärmen, sondern auch waschen und entspannen und das alles stets mit einem fantastischen Blick auf die verschneiten Wälder des Lapplands.
Licht im Dunkeln
Zwar bietet das Lappland eine unglaublich beeindruckende Landschaft, doch war das nicht der einzige Grund, der uns in den Norden Schwedens getrieben hat.
Viel entscheidender war ein Punkt, denn wir beide schon lange auf unserer „Bucket“-Liste stehen hatten: Das Nordlicht.
Und tatsächlich sollten wir Glück haben!
Ein weiteres „Lichtschauspiel“ erlebten wir in den letzten Tagen unsere Tour. Die Polarnacht neigte sich ihrem Ende zu und zaghaft zeigte sich die Sonne zum ersten Mal seit Wochen. Mit jedem Tag ragte sie ein Stück weiter über den Horizont, blieb dort für ein paar Stunden und verschwand wieder. So verwandelte sich der gesamte Tag in einzigen, langen Sonnenauf- und Untergang und tauchte den Himmel in spektakuläre Farben.
Abschied nehmen
Bevor wir uns versahen, waren die 8 Tage schon wieder um. Viel zu früh bogen wir um die letzte Kurve und fuhren aus dem Waldstück auf die Huskyfarm zu, von der wir vor etwa einer Woche aufgebrochen waren. Auch wenn unsere Reise in den hohen Norden viel zu schnell wieder vorbei war, sind wir glücklich eine so beeindruckende Landschaft wie das Lappland selbst erlebt zu haben. Noch dazu auf eine Art, die hier seit mehr als tausend Jahren genutzt wird und die für dieses Land so natürlich ist, wie der Schnee selbst. Und so verabschieden wir uns mit einer letzten Streicheleinheit von unseren Hunden und einem abendlichen Spaziergang durch den Schnee vom Lappland….doch sicher nicht für immer.
Ich freu mich jetzt schon auf die Berichte eurer großen Tour 😉
Danke!:) davon wird es eine ganze Menge geben, das können wir versprechen;)
Wow, das muß ja irre gewesen sein. 8 Tage in der Polarnacht, ohne das es richtig hell wird und diese Kälte – wahnsinn. Und auf die Polarlichter bin ich richtig neidisch, das steht auch noch auf meiner Bucketliste.
Hallo Ina!
Ja, es war wirklich eine fantastische Erfahrung. Alleine das Arbeiten mit den Hunden war schon eine tolle Sache und Landschaftlich ist das Lappland einfach nur atemberaubend. Wir können es nur empfehlen:)
Die Polarlichter waren natürlich die Krönung. Das war ein Schauspiel, dass wir beide UNBEDINGT einmal selbst sehen wollten und mit einer der Gründe, warum wir uns überhaupt für diese Reise entschieden haben. Und es hat sich wirklich gelohnt:)
Alter Schwede, was für eine geniale Tour. Das hört sich echt nach Abenteuer Pur in einer fast unwirklichen Welt aus Eis und Schnee an.
Das Erlebnis, Nordlichter mal Live zu erleben muss gigantisch sein. Für so ein Highlight traut man sich auch mal bei Eiseskälte nach draußen, gelle!
Auf jeden Fall!;)
Allerdings muss man dazu sagen, dass die Kälte dort oben trockener ist und sie sich daher deutlich besser aushalten lässt. Versteh mich nicht falsch, es ist nach wie vor ECHT kalt, aber man darf sich das nicht so vorstellen, wie die Winter in Deutschland. Ist schwer zu beschreiben. Aber es sei gesagt, dass man doch relativ gut damit klar kommt, vor allem mit der passenden Ausrüstung;)
Gruß Manuel
Das hört sich so traumhaft an!! Wie hieß denn die Husky Tour? 🙂
Ganz liebe Grüße,
Sophia
Hallo Sophia!
Das war es auch! Wir können es nur empfehlen:) wir haben die Tour über Schulz-Reisen organisieren lassen. Der Name der Tour war glaub ich „Mit Huskys von Waldhütte zu Waldhütte“ (zugegeben, nicht besonders originell). Hat alles hervorragend geklappt und der Guide war klasse 🙂
Lieben Gruß Manuel
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Freue mich schon auf neue Beiträge von euch 🙂